Wanderausstellung zu Gefahren von Munition am Meeresgrund startet in Bremerhaven

12.08.2021

Welche Gefahren für Mensch und Meer gehen von gesunkenen Wracks und Munition auf dem Grund der Nordsee aus? Das EU-geförderte, internationale Projekt „North Sea Wrecks“ unter der Leitung des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte geht dieser Frage nach. Erste Ergebnisse zeigt die mobile Wanderausstellung, die am Mittwoch, 11. August, eröffnet wurde und bis Sonntag, 15. August, jeweils von 10 bis 20 Uhr vor dem Erweiterungsbau am Seemannsarm zu sehen ist. Die nächste Station ist im November im belgischen Brügge.

Am Grund der Nordsee schlummern in alten Wracks noch immer Kriegsaltlasten: Welchen Einfluss haben sie auf Meer und Mensch? Erste Antworten auf diese Frage bekommen Interessierte noch bis 15. August: Vor dem DSM in Bremerhaven ist die Wanderausstellung „Toxic Legacies of War – North Sea Wrecks“ des international besetzten und interdisziplinär forschenden Projekts North Sea Wrecks (NSW) zu sehen, das seit 2018 läuft. Zuletzt zog es im April hohe Aufmerksamkeit auf sich, als Beteiligte mit der HEINCKE zu einer Forschungsausfahrt aufbrachen. Westlich von Helgoland nahmen sie Proben vom Wrack der SMS MAINZ, die dort im Ersten Weltkrieg sank.

Die SMS MAINZ ist nur eines von vielen Wracks, in denen noch Kriegsgerät, Waffen und giftige Munitionsreste lagern, die in die Meeresumwelt gelangen könnten. Allein im deutschen Teil der Nordsee sind es Schätzungen zufolge rund 1,3 Millionen Tonnen Munition, aus denen durch Korrosion gefährliche Schadstoffe austreten können. In der Pop-up-Ausstellung wird die Problematik der verklappten Munition, der Kriegswracks und der daraus resultierenden Umweltverschmutzung in der Nordsee der Öffentlichkeit präsentiert und im Rahmenprogramm wissenschaftlich, politisch sowie historisch aufgearbeitet.

Interessierte aller Generationen erhalten einen 360-Grad-Einblick in das Projekt. Multimediale Stationen, die dank eines optischen Handverfolgungsmoduls coronakonform kontaktlos funktionieren, bieten eine spielerische Annäherung an das Thema. Gäste tauchen in einem Wissensspiel selbst zum Wrack, erkunden die Überreste und erleben die Lebenswelt unter Wasser. In einer weiteren Anwendung können virtuell in der Rolle von Forschenden Sediment-, Wasser- und Kratzproben genommen werden. Zusätzliche Informationsstelen bieten weitere Ergebnisse und Erkenntnisse rund um das Thema Munition und Wracks und den damit verbundenen Gefahren für Menschen, Fische und Umwelt. Über QR-Codes können Interessierte darüber hinaus vertiefende Informationen abrufen.
 
Neben den Medien- und Lesestationen erklärt das Vermittlungskonzept „Gullivers Forschungsabenteuer“ Mädchen und Jungen im Kindergarten- und Vorschulalter den Alltag an Bord eines Forschungsschiffes und zeigt, wie Forschende mit Proben arbeiten.

Nach dem Auftakt in der Seestadt tourt die mobile Schau bis September 2022 durch Deutschland, Dänemark, die Niederlande, Norwegen und Belgien. Die nächste Station ist vom 23. bis 25. November die North Sea Wrecks Conference im belgischen Brügge. Geplant sind Stopps bei Veranstaltungen, die sich schwerpunktmäßig mit Meeresforschung und Meeresschutz beschäftigen.

North Sea Wrecks ist ein europäisches, interdisziplinäres Projekt mit einem Budgetrahmen von vier Millionen Euro, das von der EU über das Programm Interreg gefördert wird. Involviert sind neben dem DSM acht Projektpartner aus fünf Ländern. Als Partner sind beteiligt: Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (Deutschland); Vlaams Instituut voor de Zee (Belgien); Aarhus University - Department of Geoscience (Dänemark); Stichting NHL Stenden Hogeschool – Maritiem Instituut Willem Barentsz (Niederlande); EGEOS GmbH (Deutschland); Periplus Consultancy BV (Niederlande); Forsvarets Forskningsinstitutt (Norwegen) und das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Institut für Toxikologie und Pharmakologie (Deutschland).

Kontakt Presse

Thomas Joppig

0471 482 07 832

presse@dsm.museum

Enthüllung der "North Sea Wrecks"-Ausstellung. Dr. Jennifer Strehse, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Institut für Toxikologie und Pharmakologie für Naturwissenschaftler, (links) und DSM-Mitarbeiterin Cornelia Riml ziehen die Hussen von den Ausstellungselementen.

Foto: DSM / Annica Müllenberg

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Das "North Sea Wrecks"-Team vom DSM: Von links nach rechts: Johannes Kellermann, Cornelia Riml, Dr. Philipp Grassel (Unterwasserarchäologe, Mit-Kurator der NSW-Ausstellung), Felix Otte, Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner (Geschäftsführende Direktorin des DSM) und Dr. Sven Bergmann (Kulturanthropologe und Kurator der NSW-Ausstellung)

Foto: DSM / Annica Müllenberg

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Die Elemente der Ausstellung sind vor dem DSM am Holzarm zu sehen.

Foto: DSM / Annica Müllenberg

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