Der Zweite Weltkrieg in der Nordsee
Wracks, Kampfmittel, Trümmer im Meer und an den Küsten sind bis heute sichtbare Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg (1939-1945). Auf Nordsee fanden zahlreiche Kampfhandlungen statt und sie spielte eine besondere Rolle als einziger Zugang des Deutschen Reiches zu den Weltmeeren.
Die Nordsee war wie schon im Ersten Weltkrieg Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen der britischen Royal Navy und der damaligen deutschen Kaiserlichen Marine. Bereits zu Beginn des Zweiten Weltkrieges manifestierte sich die technische Überlegenheit der britischen Marine und der Verlust von drei Kreuzern und zehn Zerstörern auf deutscher Seite in der Schlacht um Narvik verstärkte dieses Ungleichgewicht.
Vor der Stadt Narvik griff im Frühjahr 1940 die deutsche Marine Schiffe Norwegens und ihrer britischen Alliierten an. Mit der Besetzung von Norwegen verfolgte das nationalsozialistische Deutschland unter anderem, eine Seeblockade der Deutschen Häfen zu erschweren und besonders Narvik als Transporthafen für kriegswichtige Güter zu sichern.
Die deutsche Seekriegsleitung vermied in der Folge dieser und weiterer Verluste den Einsatz größerer Schiffe und setzte nun verstärkt U-Boote und Hilfskreuzer ein. Durch solche Seegefechte versanken einige Schiffe und ihre gefährliche Ladung in die Nordsee.
Bereits zu Kriegsbeginn wurden auch Minensperren verlegt, um den Zugang zur Nordsee zu erschweren. Durch diese Seeminen wurden viele Schiffe versenkt. Die technische Entwicklung führte schnell zu anderen Systemen, die die Ausbringung von Minen durch Flugzeuge ermöglichte. Eine große Anzahl Minen gelangte so in die Nordsee, von denen einige noch heute an die Küsten angespült werden.
Durch den Luftkrieg gelangten aber nicht nur Seeminen in die Nordsee: Kampfflugzeuge, die ihre Ladung nicht über ihren Einsatzorten abwerfen konnten, nutzten die Nordsee, um diese Fracht auf dem Rückflug abzuwerfen. Landungen mit den verbliebenen Bomben wären zu riskant gewesen und außerdem wurde so Treibstoff gespart. Auch Flugzeuge wurden über der Nordsee zum Absturz gebracht und liegen bis heute auf deren Grund.
Mit dem Ende des Krieges im Mai 1945 hörten diese Einträge von Kampfmitteln und Wracks in die Nordsee aber nicht auf: so sollten z.B. Selbstversenkungen von Schiffen der Kriegsmarine, inklusive ihrer Munition verhindern, dass Schiffe und Kampfmittel den bisherigen Kriegsgegnern in die Hände fielen.
Aber nicht nur Kriegsschiffe und ihre Besatzungen trugen so zur heutigen Lage von Wracks und Kampfmitteln in der Nordsee bei. Viele tausende Tonnen konventioneller und chemischer Munition wurden auch in der Nachkriegszeit in der Nordsee entsorgt.
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