8 Objekte 8 Museen
07.11.2016 bis 31.03.2018
Eine simultane Ausstellung der Leibniz-Forschungsmuseen
Die mehr als 100 Millionen Objekte in den Sammlungen der Leibniz-Forschungsmuseen sind ein immenser wissenschaftlicher Schatz, mit dem auch heute noch aktuelle Forschungsfragen beantwortet werden. Das zeigt die Ausstellung „8 Objekte 8 Museen – eine simultane Ausstellung der Leibniz-Forschungsmuseen“, die erste gemeinsame Schau der acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Jedes der acht Museen präsentiert ein exemplarisches Objekt aus seiner Sammlung und gewährt damit beispielhaft Einblicke in seine Sammlungen und Forschungen. An jedem Museumsstandort wird das örtliche Objekt im Original zu sehen sein. Alle acht Exponate präsentieren sich auf dem vom Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) entwickelten interaktiven Computer-Tisch und werden auf mehreren virtuellen Ebenen mit ihrer Forschungsgeschichte erläutert.
Mit den acht Objekten zeigen die Leibniz-Forschungsmuseen ihre besondere Aufgabe im Sammeln, Bewahren und Ausstellen kulturhistorischer und naturwissenschaftlicher Schätze sowie in deren Erforschung.
Objekte wie die „Bremer Kogge“ und eine Mücke zeigen Vielfalt und Gemeinsamkeiten
Die Museen und Objekte sind im Einzelnen:
- „ZooSphere“, ein Instrument zur automatischen 3D-Digitalisierung von Insekten; Museum für Naturkunde Berlin – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung.
- Dräger Rettungsapparat Modell 1904/09, eines der frühesten Geräte zur Rettung verunglückter Bergleute; Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen.
- Die neue Trauermückenart Ctenosciara alexanderkoenig: Sie stammt eigentlich aus Neuseeland, wurde aber überraschend in Bonn gefunden; Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere, Bonn.
- Die „Bremer Kogge“, das besterhaltene Handelsschiff des nordeuropäischen Mittelalters; Deutsches Schifffahrtsmuseum — Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte, Bremerhaven.
- Von Kartoffelfäule befallene Knollen (Modell): DNA-Analysen historischer Herbarbelege entlarven heute noch Krankheitserreger; Senckenberg Naturmuseum, Frankfurt (Main).
- Kopie einer orientalischen Metallschüssel aus Nordnigeria, die den bislang ältesten archäologischen Nachweis arabischer Schrift in Nordnigeria trägt; Römisch-Germanisches Zentralmuseum – Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie, Mainz.
- Kempelen’scher Sprechapparat aus dem späten 18. Jahrhundert, einer der frühesten Vorläufer heutiger Sprachprogramme wie „Siri“; Deutsches Museum, München.
- Die sogenannte „Henlein-Uhr“, die lange für die älteste Taschenuhr der Welt gehalten wurde; Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg.
Leibniz-Forschung zur digitalen Vermittlung von Museen
Der interaktive Multi-Touch-Tisch stellt mit dem multimedialen Informationsangebot „EyeVisit“ ein digitales Vermittlungssystem für die acht Exponate zur Verfügung, das sich an den Besucherbedürfnissen orientiert und psychologische Erkenntnisse mit inhaltlicher Expertise verknüpft. „In langjähriger kognitionswissenschaftlicher Forschungsarbeit haben wir EyeVisit vor allem daraufhin optimiert, ein tiefergehendes Verständnis für Ausstellungsobjekte zu unterstützen, ohne Besucher durch unnötig komplizierte Bedienelemente und Informationen zu überfordern oder gar abzuschrecken“, erläutert Projektleiter Peter Gerjets vom Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM).
Gerjets möchte die Ausstellung „8 Objekte 8 Museen“ auch als Plattform für zukünftige Forschungsfragen nutzen: „Uns interessiert, ob es einen Unterschied macht, wie interessante, intuitive und verständnisfördernde Informationsangebote aussehen sollten, je nachdem für welchen Typ von Museum sie gedacht sind. Dafür wird die Nutzung der Multimedia-Tische in den acht Forschungsmuseen detailliert protokolliert und ausgewertet“, so der Leiter der Arbeitsgruppe Multimodale Interaktion am IWM.
„8 Objekte 8 Museen – eine simultane Ausstellung der Leibniz-Forschungsmuseen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Leibniz-Museen mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien im Rahmen des Leibniz-Jahres 2016 „Die beste der möglichen Welten“, mit dem die Leibniz-Gemeinschaft den 370. Geburtstag und den 300. Todestag ihres Namenspatrons, Gottfried Wilhelm Leibniz, begeht. Die Ausstellung wird ab 7. November 2016 – eine Woche vor Leibniz' 300. Todestag – bis zum Juni 2017 in den acht Museen in Berlin, Bochum, Bonn, Bremerhaven, Frankfurt/Main, Mainz, München und Nürnberg gezeigt.
Die Bremer Kogge als virtuelle Ausstellung bei Google Arts & Culture
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