Forschungsobjekt "Bremer Kogge"

Die Bergung des Wracks aus dem Hafengebiet in Bremen Rablinghausen war der Auftakt einer bis heute andauernden Forschungsgeschichte. Wir laden Sie herzlich ein, uns auf diesem Weg zu begleiten!

Die Geschichte der Forschung an und zur „Bremer Kogge“ begann als experimentelle Grundlagenforschung zur Konservierung des hölzernen Wracks. Erst im Jahr 2000, 38 Jahre nach dem Sensationsfund in der Weser, war die Konservierung mit dem Kunstwachs Polyethylenglykol (PEG) beendet und die „Bremer Kogge“ konnte erstmals freistehend gezeigt werden. Heute werden moderne Methoden der präventiven Konservierung wie photogrammetrische Untersuchungen angewandt. In einem Forschungsprojekt zur dreidimensionalen präventiven Konservierung wird versucht Methoden zu entwickeln, um mögliche Verformungen des Holzes frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zum Schutz des Objektes einleiten zu können.

Ein weiteres aktuell laufendes Projekt befasst sich mit der symbolischen Bedeutung und der Bildgeschichte von „Koggen“ im 19. und 20. Jahrhundert. Wie hängen die zahlreichen, in unserer Sammlung vorhandenen oder in der Alltagskultur verbreiteten „Kogge-Artikel“ mit dem Schiffsfund zusammen? Hat das Bild des Wracks die mit dem Begriff „Kogge“ verbundene Wahrnehmung verändert? Oder haben die Symbole, Deutungen und Allegorien, die bereits vor dem Fund mit der „Kogge“ verbunden wurden, die Interpretation des Wracks so beeinflusst, dass die Analyse seiner Materialität keine anderen Schlüsse zuließ, als dass wir eine „Kogge“ vor uns sehen?

Ein interdisziplinäres Team aus den Fachbereichen Archäologie, Geschichtswissenschaft und Archäozoologie hat von 2015 bis 2018 in dem Leibniz-Forschungsprojekt „Zwischen Nordsee und Nordmeer: Interdisziplinäre Forschungen zur Hanse“ ausgehend von der Kogge zum mittelalterlichen Schiffbau und zum Nordatlantikhandel hansischer Kaufleute geforscht. Ergebnisse des Projekts sind in die neue Ausstellung eingeflossen.

Die Forschungsgeschichte der „Bremer Kogge“ hängt also zum einen mit der Entwicklung archäologischer, konservatorischer Methoden zusammen. Zum anderen zeigt sie aber auch, wie große Objekte im Museum behandelt und wahrgenommen werden und wie sich Öffentlichkeit und Forschung gegenseitig beeinflussen.

Die Forschungen an der „Bremer Kogge“ gehen also weiter – wir laden Sie herzlich ein, uns auf diesem Weg zu begleiten!

Kontakt

Prof. Dr. Ruth Schilling

0471 482 07 0

schilling@dsm.museum

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