Vielseitig, innovativ und kreativ - ein FSJ im DSM
Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) /Leibniz-Institut für Maritime Geschichte ist nicht nur ein Ort des Wissens, sondern auch ein Raum für Kreativität und Teamarbeit, wo sich Leidenschaft für die Meere und maritime Kultur verbinden. Novka Maksic gehört für ein Jahr zur Museumscrew. Die FSJ-lerin gibt Einblicke in ihre Arbeit. Am 1. Februar startet die Bewerbungsphase für Interessierte, die ab August ein Jahr Borderfahrung sammeln möchten.
Erinnerst Du Dich an Deinen ersten Besuch im Schifffahrtsmuseum?
Novka Maksic: An meinen ersten Besuch kann ich mich nicht mehr erinnern. Mit der Schule kamen wir später, aber damals hatte ich kein großes Interesse. Ich hätte niemals gedacht, dass ich einmal hier arbeiten und es mir so viel Spaß machen würde, weil es so vielseitig ist.
Du bist Bremerhavenerin. War es für Dich klar, nach der Schule ein FSJ in der Heimat zu machen, und warum im DSM?
Ja, ich wollte unbedingt mein FSJ in Bremerhaven machen, da ich hier aufgewachsen bin. Ich bin nur zufällig auf das DSM gestoßen. Für mich war klar, dass ich ein FSJ im Bereich Kultur absolvieren möchte. Dementsprechend hat das sehr gut gepasst. Am Anfang wusste ich gar nicht, wie viele unterschiedliche Arbeitsbereiche das DSM bietet.
Welche Vorteile hat ein FSJ Deiner Meinung nach?
Ein FSJ eignet sich besonders für Menschen, die nach der Schule noch nicht genau wissen, was sie machen möchten oder erst einmal ausprobieren wollen, ob ihre Wunschrichtung überhaupt zu ihnen passt. Es bietet die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche hineinzuschnuppern.
Welche Aufgaben hast Du?
Ich arbeite in der Abteilung Bildung & Vermittlung. Ich unterstütze das Team bei der Arbeit mit Schulklassen oder Führungen. Zum Beispiel hat es mir viel Spaß gemacht, mit Schulklassen Seemonster zu basteln. Ich habe auch eine Schulklasse bei einem Actionbound begleitet – das ist eine App für eine digitale Schnitzeljagd. Meetings und Büroaufgaben gehören ebenfalls zu meinen Aufgaben. Wir besprechen regelmäßig mit anderen Abteilungen die anstehenden Ausstellungen, Veranstaltungen und Termine und planen neue Formate, die Kindern und Interessierten Hintergrundwissen zu unseren Themen geben. Für den Jahrgang 5/6 habe ich einen Workshop über gefährdete Fischarten ausgearbeitet.
Ein FSJ dauert ein Jahr und für Dich ist gerade Halbzeit. Üblicherweise endet das FSJ mit einem persönlich ausgearbeiteten Projekt der Person. Was hinterlässt Du im DSM?
In meinem Projekt werde ich mich mit einem Escape-Room-Spiel beschäftigen, das sich an junge Erwachsene richtet. Momentan sind wir im Team dabei, meine Ideen zu besprechen. Durch das persönliche Projekt erhält man die Möglichkeit, seine Kreativität zu entfalten und das Museum durch einen persönlichen Beitrag zu bereichern.
Hattest Du schon vor dem FSJ Interesse an der Schifffahrt oder an Maritimem?
Ich muss ehrlich gestehen: nein. Mittlerweile aber schon.
Durch meine Arbeit im Museum habe ich viel über die Forschungsschifffahrt gelernt. Besonders die Valdivia-Expedition hat mein Interesse geweckt. Es handelt sich dabei um die erste deutsche Tiefseeexpedition, die von 1898 bis 1899 stattfand. Früher dachte man, dass es in der Tiefsee kein Leben gibt, aber aufgrund der Forschung weiß man heute, es gibt sehr wohl Leben. Wenn wir mit Schulklassen über die Expedition oder das Leben in der Tiefsee sprechen, sind diese häufig ganz überrascht über den Schleimaal.
Hast Du ein Lieblingsexponat oder einen Lieblingsort im DSM?
Meine Lieblingsexponate sind die Gemälde in der neuen Dauerausstellung „Schiffswelten – Der Ozean und wir“. Mir gefallen die unterschiedlichen Darstellungen von Schiffen, zum Beispiel im Sturm oder bei Sonnenuntergängen. Mein „Lieblingsort“ ist im übertragenen Sinn mein Team. Ich erinnere mich gut an meinen ersten Tag, an dem ich noch nicht wusste, was mich erwartet. Ich wurde sehr herzlich in Empfang genommen. Die Arbeit im Team gefällt mir besonders gut, da ich dort meine Ideen gut einbringen kann.
Inwieweit beeinflusst das FSJ Deine persönlichen und beruflichen Ziele?
Ich würde sagen, dass es mein Interesse stärkt, weiterhin mit Menschen zu arbeiten und eventuell Wissen zu vermitteln. Toll an einem FSJ ist, dass ich unterschiedliche Dinge ausprobieren, mit verschiedenen Personengruppen arbeiten und herausfinden kann, was mir am meisten Spaß macht und wo meine Stärken liegen.
Wem würdest Du ein FSJ im DSM empfehlen?
Ich würde ein FSJ im DSM besonders jenen empfehlen, die in einem offenen Umfeld aufblühen und Lust auf Teamwork haben. Das DSM legt großen Wert auf Teamarbeit und Innovation. Ich denke, dass jemand, der gerne in einem unterstützenden Umfeld arbeitet und kreative Ideen einbringt, hier gut aufgehoben ist.
Die Bewerbungsphase für das neue FSJ ab August startet ab 1. Februar. Infos und Bewerbung unter:
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Credit: DSM / Annica Müllenberg