Neue Dauerausstellung im DSM: Namen für Schiffstaufe gesucht
Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte gibt Interessierten die Chance, sich unvergesslich in die neue Dauerausstellung „Schiffswelten – Der Ozean und wir“ einzubringen: Bis Mitte Juni sucht das Museum einen Namen für die neue Forschungsschiffs-Installation, die im Erweiterungsbau gebaut und am 17. Juli getauft wird.
Ein Schiff wird kommen: In den vergangenen Monaten verwandelte sich der Erweiterungsbau des DSM in eine Werft. Seit November errichteten Arbeitende verschiedener Gewerke dort eine Forschungsschiffs-Installation. Die letzten Planken wurden vor wenigen Tagen angebracht. Im jungen Leben eines Schiffes stünde dann üblicherweise der Stapellauf von der Werft und damit die Taufe an. An diese feierliche Zeremonie knüpft das DSM an – auch weil ein Schiff ohne Taufe glücklos auf die Seereise gehen würde.
Der noch namenlose Riese – 34 Meter lang – ist das Herzstück der neuen Dauerausstellung „Schiffswelten – Der Ozean und wir“ und steht inmitten des Erweiterungsbaus. In mehrerer Hinsicht ist er besonders: Es handelt sich um das einzige Exponat, das im Museum gebaut wurde und das erste Schiff, das im Inneren eines Museums symbolisch vom Stapel läuft und getauft wird.
Auf zwei Ebenen können Museumsgäste die verschiedenen Funktionsbereiche eines Forschungsschiffs erkunden. Mitmachstation wie der Simulator eines Unterwasserroboters laden zum Ausprobieren ein. Und nicht zuletzt vermittelt der Ausstellungsbereich Interessantes über Forschungsexpeditionen – von der Ersten Deutschen Nordpolarexpedition der GRÖNLAND (1868) bis zur MOSAiC-Expedition der POLARSTERN (2019/20).
Wer möchte, hat die einmalige Gelegenheit, sich in der neuen Dauerausstellung zu verewigen. Gesucht wird ein Name für das neue Forschungsschiff. Vorschläge können noch bis zum 15. Juni eingereicht werden – entweder per E-Mail an schiffswelten@dsm.museum oder per Post an Deutsches Schifffahrtsmuseum, Stichwort Schiffstaufe, Hans-Scharoun-Platz 1, 27568 Bremerhaven. Eine fachkundige Jury sucht aus den Vorschlägen den passenden Favoriten aus. Der oder die Namensgeberin darf in Begleitung an der Eröffnungsfeier teilnehmen und den Moment erleben, in dem stilecht die Flasche am Bug zerschellt. Zudem gibt es ein Überraschungspaket aus dem DSM-Museumsshop inkl. einer Jahresfreikarte.
Tradition der Schiffstaufe
Rituale zum Stapellauf von Schiffen gab es nachweislich schon im 4. Jahrhundert vor Christi. Sie sollten vor der ersten Fahrt Glück bringen. Für Aberglaube war lange Zeit viel Raum an Bord. Auch die Taufen unterlagen lange strengen Regeln, um kein schlechtes Omen heraufzubeschwören. So durften Frauen, die ein Schiff tauften, bei der feierlichen Zeremonie keine grüne Kleidung tragen. Nach altem Glaubensansatz steht diese Farbe dem Meeresgott Neptun zu, der Zuwiderhandlungen mit schwerer See bestraft.
Grafik der Forschungsschiffs-Installation. Credit: chezweitz