Das am besten erhaltene Schiff des Mittelalters trifft auf eines der bekanntesten Spielzeuge der Welt: Mit einer Sonderausstellung vom 26. Juni bis zum 25. Oktober 2020 wird die bestehende Dauerausstellung zur Bremer Kogge von 1380 im Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte“ auf faszinierende Weise ergänzt. Unter dem Motto „Kogge trifft PLAYMOBIL – Die Geschichte eines Schiffes neu erzählt“ stellt der Hamburger PLAYMOBIL-Sammler Oliver Schaffer in Zusammenarbeit mit dem DSM Szenen aus der Geschichte des Schiffes mithilfe der Spielzeugfiguren detailliert nach. Kombiniert wird die Ausstellung mit einem einfallsreichen digitalen Angebot.
„Anhand der Bremer Kogge lassen sich viele Geschichten erzählen, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene spannend sind“, sagt Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, Geschäftsführende Direktorin des DSM. „Die Nutzung als Frachtschiff des Mittelalters ist dabei ebenso interessant wie ihr völlig überraschender Fund in der Weser im Jahr 1962. Wir nutzen den Wandel unseres Museums, um diese Geschichten neu zu erzählen. Dabei erkunden wir auch neue Formen der Vermittlung und Ausstellungskonzeption, die analoge und digitale Angebote miteinander verbinden.“ Gefördert wird die Ausstellung vom Aktionsplan-Leibniz-Forschungsmuseen.
Die PLAYMOBIL-Schaulandschaften lassen einen mittelalterlichen Hafen wiederaufleben, zeigen Kunstschaffen aus dem 19.Jahrhundert oder fangen Momente aus der Zeit des Wrackfundes ein und machen die aufwendige Restaurierungsarbeit sichtbar. Auch einzelne Exponate der Dauerausstellung werden in der Sonderausstellung aufgegriffen und setzen sie als Miniaturen in ihrem jeweiligen Alltagskontext in Szene wie die Verladung von Fässern oder der Fund eines Schuhs. Durch die nachgestellten Szenen aus Mittelalter, 19. und 20. Jahrhundert bis heute wird die Geschichte rund um die ‚Bremer Kogge‘ nachvollziehbar. Zugleich wird deutlich, wie die „Bremer Kogge“ dem DSM als Forschungsobjekt dient und welche Fragen sich anhand des historischen Wracks beantworten lassen.
Helga Berendsen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am DSM und Kuratorin der Ausstellung, sieht in der Ausstellung die Chance, die Geschichte der Kogge aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen: „Figuren wie der Hansekaufmann laden dazu ein, sich in die Entstehungszeit der Kogge hineinzuversetzen und ermöglichen so einen neuen Zugang zu spannenden Details aus Forschung und Geschichte rund um die Kogge.“ Das digitale Angebot zur Playmobil-Ausstellung wartet ab dem 26. Juni mit einem besonderen Web-Special (www.dsm.museum/ktp-online) auf, das die Ausstellung auch online erlebbar macht. Mit Hilfe eines 360-Grad-Viewers lassen sich die Schaulandschaften aus der Perspektive einer Playmobilfigur erleben und interaktiv wählbar aus Sicht von sechs Hauptcharakteren auf das Geschehen in der Ausstellung kennenlernen. So wird ein unmittelbares Eintauchen in die Miniatur-Landschaften möglich. Daneben gibt es auch in der digitalen Ausstellung ein Suchspiel.
Die Bremer Kogge von 1380 ist das am besten erhaltene Handelsschiff des Mittelalters. Als sie 1962 zufällig bei Bauarbeiten in der Weser in Bremen entdeckt wurde, begann ihre einzigartige Fundgeschichte. Heute ist das mittelalterliche Schiffswrack nicht mehr aus dem Deutschen Schifffahrtmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte wegzudenken. Kein anderes Objekt prägte die Geschichte des Hauses so sehr wie die der Kogge, bot sie doch Anlass zur Gründung des Museums in Bremerhaven.
Für den Publikumsverkehr öffnet die Ausstellung am Freitag, den 26. Juni 2020 und ist täglich zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro.
Eine Ausstellung mit freundlicher Unterstützung des Aktionsplans Leibniz-Forschungsmuseen, PLAYMOBIL, WallDecaux und MEIN OUTLET & SHOPPING CENTER. |