Kogge trifft PLAYMOBIL - die Geschichte eines Schiffes neu erzählt
Die Bremer Kogge von 1380 ist das am besten erhaltene Handelsschiff des Mittelalters. Als sie 1962 zufällig bei Bauarbeiten in der Weser in Bremen entdeckt wurde, begann ihre einzigartige Fundgeschichte. Heute ist das mittelalterliche Schiffswrack nicht mehr aus dem Deutschen Schifffahrtmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte wegzudenken. Kein anderes Objekt prägte die Geschichte des Hauses so sehr wie die der Kogge, bot sie doch Anlass zur Gründung des Museums in Bremerhaven. Nun inszeniert eine neue Ausstellung die außergewöhnliche Geschichte des Schiffes auf ungewöhnliche Art – mit PLAYMOBIL-Figuren.
Für vier Monate – vom 26. Juni bis 25. Oktober – wird die bestehende Dauerausstellung zur Kogge auf faszinierende Weise ergänzt. In der Sonderausstellung „Kogge trifft PLAYMOBIL – Die Geschichte eines Schiffes neu erzählt“ stellt der Hamburger Künstler und PLAYMOBIL-Sammler Oliver Schaffer in Zusammenarbeit mit dem DSM Szenen aus der Geschichte des Schiffes mithilfe der bekannten Spielzeugfiguren liebevoll und detailliert nach.
Die Schaulandschaften lassen mittelalterliche Hansekontore wiederaufleben, fangen historische Momente aus dem Kontext des Wrackfundes ein und machen die aufwendige Restaurierungsarbeit sichtbar. Auch einzelne Exponate der Dauerausstellung werden in der Sonderausstellung aufgegriffen und setzen sie als Miniaturen in ihrem jeweiligen Alltagskontext in Szene. Fotostationen, PLAYMOBIL-Großfiguren und Infotafeln ergänzen die Schaulandschaften.
Dabei wird verschiedenen Fragen nachgegangen - nach Materialität (Aus welchem Material wurde die Kogge gebaut? Wie wurde das Schiff konserviert?), nach Interessen (Welche Waren wurden auf Koggen transportiert?) und nach Wahrnehmung (Welche Bedeutung hatte die Kogge? Wo finden sich Darstellungen von Koggen?). Ein besonderes Augenmerk liegt auf der interdisziplinären Forschung zur „Bremer Kogge“ am DSM. So werden auch die Forschungsprojekte rund um das Schiff thematisiert.
Die Schaulandschaften fügen sich in die bestehende Ausstellung ein und vermitteln zwischen dem mittelalterlichen Schiff und den weiteren Exponaten. Durch die nachgestellten Situationen aus Mittelalter, 19. und 20. Jahrhundert wird die Geschichte rund um die Bremer Kogge gut nachvollziehbar. Die Ausstellung richtet sich besonders, aber nicht nur, an Familien und Kinder.
Ein Projekt mit Unterstützung des Aktionsplans Leibniz-Forschungsmuseen
Die Geschäftsführende Direktorin des DSM, Sunhild Kleingärtner, und der Künstler und PLAYMOBIL-Sammler Oliver Schaffer.
Foto: Mareike Heger