Den maritimen Dokumenten-Schatz für die Zukunft sichern: DSM erhält Sondermittel aus Berlin
Unter der Obhut von Museen und Archiven scheinen historische Dokumente für die nächsten Generationen gesichert zu sein. Doch handelt es sich bei der Aufbewahrung und dem Erhalt dieser Archivalien um eine große Herausforderung. Dessen ist sich das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte bewusst und unternimmt geeignete Maßnahmen, um den Dokumenten-Schatz ‚fit für die Zukunft‘ zu machen.
Wie geduldig ist Papier? Im Archiv des DSM befinden sich Schrift- und Bildquellen zur deutschen Schifffahrtsgeschichte im globalen Kontext. Der Sammlungsschwerpunkt liegt im 20. Jahrhundert, reicht aber bis in die Frühe Neuzeit zurück. Die Sammlung von Bildmaterialien umfasst unter anderem Fotografien, Stiche, technische Zeichnungen und Werbegrafiken. Die Schriftgut-Sammlung beinhaltet vor allem Nachlässe von Firmen, Institutionen und Privatpersonen – unter anderem in Form von Akten, Briefwechseln, Tagebüchern und Wandkarten. Darunter sind beispielsweise das Tagebuch der Caroline von Aschen, die 1801 an Bord der BATAVIA von Bremen nach Amerika auswanderte, das Tagebuch eines Offiziers über seinen Einsatz im Boxeraufstand von 1900 bis 1901 oder das Klebealbum eines Bremers, der 1859 mit Frau und Kindern von New York nach Bremen mit dem NDL Segeldampfer BREMEN zurückfuhr.
Nach dem Neubau des Forschungsdepots arbeitet das Museumsteam stetig weiter an der Verbesserung der konservatorischen Situation. Mithilfe von Sondermitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts und finanzieller Unterstützung des Landes Bremen kann bis Dezember 2021 eine Auswahl der Bestände des Schriftgutarchivs sowie des Plan- und Plakatarchivs des Museums konservatorisch besser gesichert werden.
Nach einer Einführung in die Grundlagen im Umgang mit Archivgut kümmern sich nun vier Studierende aus Bremerhaven und Bremen um die Verbesserung der Lagerungsbedingungen ausgewählter Bestände, wie z. B. der Seekarten. Aus 81 Regalmetern werden papierschädigende Materialien wie metallene Heftklammern oder weichmacherhaltige Kunststoffe entfernt, diese Bestände in archivgerechte, säurefreie Kartons und Einschlagmappen umgebettet und mit den jeweiligen Signaturen versehen. Verschmutztes Schriftgut wird dabei mittels Latexschwamm gereinigt.
Nach dem Motto kleine Maßnahmen - große Wirkung vermeiden diese präventiven Konservierungsmaßnahmen teure Schäden und erhalten weiterhin die Geschichtsquellen für nachfolgende Generationen.
Gefördert wird das Projekt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK).
Liste der vom BKM geförderten Projekte
Der studentische Mitarbeiter Alexander Timm säubert alte Schriftstücke, damit diese der Nachwelt lange im Archiv erhalten bleiben.
Foto: DSM / Alexander Reis
Das Tagebuch der Caroline von Aschen. Sie reiste 1801 von Bremen nach Baltimore aus.
Foto: DSM / Alexander Reis
Förderer
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