Bundesmittel für Sanierung der SEUTE DEERN bewilligt
Erster großer Erfolg für das Projekt Museumshafen / Port Center: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat beschlossen, dass Bundesmittel in Höhe von 17 Millionen Euro zunächst für die dringend notwendige Sanierung der 99 Jahre alten Dreimastbark SEUTE DEERN bereitgestellt werden. Die Gesamtkosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 32 Millionen Euro inklusive Erstellung eines Trockendocks plus weitere zwei Millionen Euro für die Anpassung des Außengeländes. Die Sanierung ist in ein Modernisierungskonzept für den gesamten Museumshafen eingebettet, für das derzeit rund 45 Millionen einschließlich der Sanierung der SEUTE DEERN veranschlagt sind. Bis Dezember soll das Grobkonzept für das Port Center stehen, das den Alten Hafen samt aller Museumsschiffe aufwerten soll.
Reaktionen aus der Museumsleitung und Politik
Der Stiftungsratsvorsitzende des Deutschen Schifffahrtsmuseums und Präsident des Senats, Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, begrüßt die Entscheidung zur Bereitstellung der Bundesmittel: „Die denkmalgeschützte SEUTE DEERN ist einer der Besuchermagneten Bremerhavens und kann durch die Sanierung nun zum attraktiven Mittelpunkt des neuen Gesamtkonzepts Museumshafen / Port Center werden.“
Konrad Otten, Kaufmännischer Geschäftsführer des Deutschen Schifffahrtsmuseums schließt sich an: „Unsere umfangreiche Sammlung teils noch begehbarer Originalschiffe ist deutschlandweit einzigartig. Deshalb freuen wir uns sehr über diesen ersten Schritt für die Realisierung des Konzeptes Museumshafen / Port Center.“
Ebenso zufrieden zeigt sich Uwe Schmidt, Bremerhavener Bundestagsabgeordneter, der sich gemeinsam mit dem haushaltspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Johannes Kahrs für die Rettung der SEUTE DEERN eingesetzt hatte: "Der historische Wert ist enorm. Die SEUTE DEERN ist das weltweit größte erhaltene Frachtsegelschiff aus Holz und hat eine hohe emotionale Bedeutung für unsere Seestadt. Die Sanierung ist dringend notwendig. Daher kommt die Unterstützungszusage des Bundes zum richtigen Zeitpunkt. Nun muss es zügig an die Umsetzung gehen."
Auch der Arbeitskreis „Rettet die Seute Deern“ unter Vorsitz von Artur Beneken kann sich freuen: Der Bau des Trockendocks im Alten Hafen gilt als sinnvollste Variante, da die Sanierungsarbeiten am und im Schiff für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden sollen.
Sanierung auf Augenhöhe mit Besucherinnen und Besuchern
Tatsächlich ist vorgesehen, das Schiff im laufenden Museumsbetrieb zu sanieren und die Besucherinnen und Besucher interaktiv in diesen Restaurierungs- und Sanierungsprozess einzubeziehen. So lassen sich etwa die traditionellen Schiffbaugewerke vermitteln. Geplant ist zudem, das Trockendock mit Stegen auf verschiedenen Höhen zu versehen. Damit können die Besucherinnen und Besucher auf Augenhöhe die handwerklichen Arbeiten verfolgen, die ihnen inhaltlich erläutert werden.
Im Zuge der Sanierung sollen Forschungsarbeiten zur dauerhaften Konservierung von Holz im wässrigen Milieu gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung erfolgen, deren Ergebnisse ebenfalls präsentiert werden. Diese Erkenntnisse können auch auf andere zu konservierende Hölzer übertragen werden, bis hin zum Einsatz im Hafenbau.