Aktionsplan Leibniz-Forschungsmuseen
Aktionsplan Leibniz-Forschungsmuseen
Die acht Leibniz-Forschungsmuseen haben sich im Rahmen eines von Bund und Ländern geförderten „Aktionsplans Leibniz-Forschungsmuseen“ enger zusammengeschlossen. Ziel ist es, ihre Aktivitäten in Bildung und Wissenstransfer zu stärken und sich untereinander besser zu vernetzen. Dadurch werden die Leibniz-Forschungsmuseen noch stärker als bisher als Orte innovativer Ausstellungen, bürgerbeteiligter Wissenschaft (Citizen Science) und des Wissenstransfers sichtbar.
Bezüglich der gemeinsamen Aktivitäten setzt der Aktionsplan die vier Schwerpunkte Wissenschaftskommunikation, Vermittlungsforschung und -standards, Restaurierungs- und Konservierungsforschung sowie internationale Vernetzung.
Vier Säulen der gemeinsamen Aktivitäten des Aktionsplans
1. Diskursive und interaktive Formate der Wissenschaftskommunikation als „Orte des Dialogs“
Mit der Veranstaltungsreihe „Orte des Dialogs“ bieten wir Akteur*innen aus Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit eine Plattform, um gesellschaftsrelevante Themen wie Klimawandel, Umgang mit unserem natürlichen und kulturellen Erbe oder den Verlust der biologischen Vielfalt interaktiv zu diskutieren. Die Darstellung historischer Zusammenhänge und zukünftiger Auswirkungen dieser Themen können von den einzelnen Forschungsmuseen unterschiedlich beleuchtet und dadurch umfassend angesprochen werden. Dabei stehen oft einzelne oder mehrere Museumsobjekte im Vordergrund.
2. Stärkung und Ausbau der Vermittlungsforschung sowie Vernetzung zu diesem Thema
Im Netzwerk bauen die acht Leibniz-Forschungsmuseen ihre Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen auf Basis ihrer Forschung aus. Dabei erarbeiten sie praktischen Erfahrungen beim Wissenstransfer sowie Bildung und Vermittlung und wie diese sich an andere Forschungsmuseen weitergeben lassen. Außerdem wird diskutiert wie neue Standards und innovative Formate beim Vermitteln von Wissen und Forschung entwickelt werden können. Dazu gibt es verschiedene Workshops u. a. zur Virtual, Mixed und Augmented Reality.
In unserem Haus wurde das Bürgerbeteiligungsformat "DSM-Werft" entwickelt und derzeit im Rahmen der Sonderausstellung "360° POLARSTERN - Eine virtuelle Forschungsexpedition" umgesetzt.
3. Europäisches Jahr des Kulturerbes 2018
Mit dem Europäischen Kulturerbejahr 2018 ist das kulturelle Erbe ganz Europas ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Museumssammlungen zählen ganz selbstverständlich mit zu diesem Erbe. Doch an jedem Museumsschatz nagt der Zahn der Zeit, ganz gleich ob ein ausgestelltes Objekt 50 Jahre, 500 oder 5000 Jahre als ist. Die Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft nehmen das Kulturerbejahr zum Anlass, ihre Forschungen und ihr spezielles Fachwissen rund um den Erhalt von Kulturgütern ins Zentrum zu stellen. Alle acht Häuser gemeinsam - vom naturkundlichen über das kulturhistorische bis hin zum technisches Museum - präsentieren sich mit ihren "Expertinnen und Experten des Bewahrens" in Veranstaltungen, Ausstellungen und Themenwochen.
Die Sonderausstellung "Der Zahn der Gezeiten – Maritime Schätze unter der Lupe" thematisierte die konservatorischen Herausforderungen des Deutschen Schifffahrtsmuseum. Jedes der verschiedenen Ausstellungsobjekte, ob die jahrhundertealte Bremer Kogge, die beiden besonderen und unikaten Gezeitenrechenmaschinen oder das gigantische Pottwalskelett, jedes benötigt eine besondere Behandlung und Fürsorge. Ob Natur, Geschichte, Bergbau oder Schifffahrt: Alle acht Leibniz-Forschungsmuseen liefern spannende Beiträge aus ihren Häusern zum Thema Konservierungswissenschaften. Erfahren Sie mehr darüber in der gemeinsamen Filmreihe.
4. Global Summit of Research Museums
Die weltweit erste interdisziplinäre Konferenz von Forschungsmuseen fand vom 4. bis zum 6. November 2018 in Berlin statt. Das Ziel war es, den Dialog zwischen Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft intensivieren, um neue innovative Lösungen für die Herausforderungen der modernen Welt unter Einsatz modernster Wissenschaft und internationaler digitaler Infrastrukturen zu entwickeln. Während der Konferenz wurde beschlossen, dass ein globales Wissens- und Sammlungsnetzwerk von Forschungsmuseen geschaffen wird. Lesen Sie hier mehr über das Gipfeltreffen.