Dissertation zum Erhalt der Kogge erschienen

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Amandine Colson kennt fast jeden Zentimeter der Kogge – das Hauptexponat des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte. Bevor sich die Restauratorin in ihrer Promotion den Verfahren zur Erhaltung des Wracks widmete, war sie viele Jahre für die archäologische Sammlung des DSM verantwortlich. Nun hat sie ihre Doktorarbeit der DSM-Bibliothek übergeben.

Viele Gäste kennen die Kogge durch fenstergroße Öffnungen im Konservierungstrog, in dem sie rund 20 Jahre schwamm. Andere sahen sie freistehend. Heute geben Stahlstützen dem Handelsschiff aus dem 14. Jahrhundert Halt. Bereits nach der Sanierung der Kogge-Halle im Jahr 2000 stand fest, die mehr als 600 Jahre alten Spanten „arbeiten“ weiter und auch nach der beispiellosen Konservierung bleibt das bekannte Schiffswrack ein besonderes Forschungsobjekt mit bewegter Geschichte – und Zukunft. „Im Jahr 2001 beobachtete man erste Verformungen von bis zu 20 Zentimetern“, weiß Dr. Amandine Colson.


Als sie 2013 am DSM startete, war sie als Restauratorin für die archäologische Sammlung und für die Kogge verantwortlich. Durch ihre Teilnahme am Treffen der europäischen Netzwerkinitiative zum Thema „Farbe und 3D im Kulturerbe - Colour and Space in Cultural Heritage“ (COSCH) im Jahr 2014, kam Colson zu ihrem Promotionsthema (2016). Die englischsprachige Doktorarbeit mit dem Titel „Spatial monitoring of the Bremen Cog: Long-term preservation of archaeological wooden ships in museums“ hat die Forscherin jetzt an die DSM-Bibliothek übergeben. Sie kann dort eingesehen und gelesen werden.

Die Veröffentlichung ist auch online als Open-Access verfügbar. Der Fokus liegt auf der Vermessung des Schiffes, der Relevanz von 3D-Überwachung für die Langzeitkonservierung mit verschiedenen 3D-Verfahren und der Photogrammetrie-Methode. „Das erforschte Überwachungssystem war absolutes Neuland für den Bereich Konservierung und Anlass für ein sich fortsetzendes Monitoring, damit das konservierte Schiffswrack weiterhin für die Nachwelt erhalten bleibt“, so Colson über ihre Dissertation, die vom DSM gefördert und deren Publikation vom DSM-Förderverein mit 600 Euro unterstützt wurde. Betreut wurde die Arbeit von Professorin Mona Hess an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg und unterstützt von Professor Thomas Luhmann vom Institut für Photogrammetrie und Geoinformatik (IAPG) der Jade Hochschule Oldenburg.

Colson stieß mit ihrer Arbeit ein Kooperationsprojekt mit der Jade-Hochschule an. Halbjährlich kommen Vermessungsingenieur:innen ins DSM, überprüfen an Messpunkten, ob sich das Wrack bewegt und nutzen dafür die modernsten technischen Methoden. Die gute Nachricht: Derzeit hat das Wrack einen soliden Halt.

 

 

 

 

Amandine Colson vor der Kogge aus dem 14. Jahrhundert.

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