Tragflügelboot WSS 10
Die WSS 10 – WSS steht für »Wendel-Schnellschiff« – wurde nach ihrem Konstrukteur, dem Hamburger Schiffbauingenieur Friedrich Hermann Wendel, benannt. Da sich dieses Tragflügelboot bei der Fahrt über die Wasseroberfläche erhob, konnte es unabhängig vom Seegang über die Wellen gleiten. In den 1950er und 1960er Jahren fuhr es als Versuchsfahrzeug auf der Elbe und der Weser.
Auch wenn sich in Deutschland die Tragflügeltechnik nicht durchgesetzt hat, zählt die aus Stahlblech gebaute WSS 10 zu den Besonderheiten hiesiger Schiffbaukunst. Im Vergleich zum Flugzeug sind alle Tragflächen sehr klein, da der im Wasser erzeugte Auftrieb um ein Vielfaches größer ist als in der Luft. Zugleich ist der Widerstand bei der Fahrt gering, da der Rumpf dann aus dem Wasser auftaucht.
1972 stiftete Friedrich Hermann Wendel das seltene Schiff dem Deutschen Schifffahrtsmuseum. 1976 wurde es im Freilichtmuseum so aufgestellt, dass die verstellbaren Tragflächen mit dem Propellerantrieb zu sehen sind.
Bauwerft: |
| G. C. Jensen Nachf., Hamburg |
Baujahr: |
| 1954 (Patent: Friedrich Hermann Wendel, Hamburg) |
Umbau: |
| 1956, bei H. C. Stülcken Sohn, Hamburg |
Länge über alles: |
| 9,20 m |
Breite des Rumpfes: |
| 1,95 m |
Breite im Bereich der Tragflügel: |
| 4,20 m |
Seitenhöhe: |
| 1,125 m |
Tiefgang in Ruhe: |
| 2,05 m |
Tiefgang in Fahrt: |
| 0,65 m |
Leergewicht: |
| 4 Tonnen |
Maschinenanlage: |
| 3 Ford-V8-Otto-Motoren |
Maschinenleistung: |
| 180 PS |
Geschwindigkeit: |
| 25 bis 30 Knoten |
Fahrgäste: |
| 5 bis 8 Personen |