Wie Schiffe unsere Weltsicht präg(t)en

Wissen Sie, dass ohne Schiffe und Schifffahrt kein einziges Lexikon, auch Wikipedia, und kein Atlas so aussehen würde, wie wir sie heute benutzen?

Lassen Sie sich in unserer neuen Ausstellung zur sogenannten Raumerschließung zeigen, wie sich Schiffsführung und die Fähigkeit, sich auf und über See zu orientieren, entwickelten und wie sich damit die Wahrnehmung der Welt änderte. Entdecken Sie bei uns, wie Schifffahrtsrouten, Navigationstechniken, Kartierung und zirkulierendes Wissen zusammenhängen.

Wissen und Schifffahrt in der Frühen Neuzeit (16.–18. Jahrhundert)

Durch Schifffahrt wurde die europäische Welt erschlossen. Reisen Sie in unserer Ausstellung vom Atlantik zum Pazifik und vollziehen Sie nach, wie im 18. Jahrhundert die Entdeckungsfahrten James Cooks (1728–1779) auch im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation bekannt wurden. Mit Repliken und Hands-on-Modellen können Sie nacherleben, was eine Koppel-Navigation bedeutet oder welche Rolle die Gestirne bei der Orientierung zur See spielen. Neben Objekten aus der Seefahrtsgeschichte werden auch Dinge thematisiert, die teilweise immer noch unseren Alltag bestimmen: Neben Bakterien wie dem Syphiliserreger Treponema pallidum reisten Tabakpflanze und Kakaobohnen in der Frühen Neuzeit zum ersten Mal mit dem Schiff nach Europa.

Weltweite Netzwerke und technische Innovationen – das 19 und frühe 20. Jahrhundert

Das 19. Jahrhundert ist die Epoche, in der nicht mehr nur das Meer als Fläche kartiert, sondern auch zum ersten Mal in seiner Tiefe vermessen wurde. Die Museen der europäischen und amerikanischen Hauptstädte profitierten vom grundlegenden Umbruch, den der Wechsel von der Segel- zur Dampfschifffahrt mit sich brachte: Nur so konnten sie mit imperialem Gestus Bilder und Artefakte der gesamten Welt in ihren Räumen vereinen. Das 19. Jahrhundert war auch das Zeitalter, in dem die Kartenrezeption immer weiter verbreitet wurde. Wir wollen fragen, wie die Beziehung zwischen Schifffahrt und Atlanten und Karten, die den Ozean präsentieren, aussah. Zwei einzigartige Originale aus unserer Sammlung zeigen, wie Raumerschließung, technische Innovation und Schiffsführung miteinander zusammenhingen: Kreiselkompass und Telemobiloskop verraten nicht nur Mechanismen von Ortung und Peilung, sie nehmen Sie als Besucher*in mit in die Zeit um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Weiterführende Literatur

Ballantyne, Tone (Hrsg.): Science, Empire and the European Exploration of the Pacific, London 2004.

Buchet, Christian (Hrsg.): The Sea in History: The Early Modern World. Le période modern, Woodbridge 2017.

Mariss, Anne: “A World of new things”: Praktiken der Naturgeschichte bei Johann Reinhold Forster, Frankfurt am Main/New York 2015.

 

Der Kronenkompass hängt meist von der Schiffsdecke und wird bis heute häufig als Trophäe im maritimen Kontexten vergeben.

 

 

Der Jakobsstab ist eines der ältesten zum Navigieren eingesetzten Instrumente. Mit ihm wurden Entfernungen unter zuhilfename der Sterne gemessen, wodurch die Vermutung naheliegt,…

 

 

Mit der Armillarsphäre werden die Bewegungen der Himmelskörper dargestellt. Da das Modell aus einem geozentrischen Weltbild stammt, befindet sich die Erde im Zentrum.

 

 

Ein stummer Globus ist eine Weltkarte, auf der keine Bezeichnungen stehen. Der vorliegende stammt aus dem 18 Jh. und zeigt die damals bekannte Welt.

 

 

Ein von Christian Hülsmeyer entwickeltes Gerät, mit dem Schiffe auf See geortet werden können und das als Vorläufer des Radars gilt.

 

 

Johann Neander, Tabacologia: Hoc est Tabaci, seu Nicotinae descriptio Medico-Cheirurgico-Pharmaceutica, Leiden 1622, welcome collection gallery

 

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