Deutsche U-Boote: Technikfaszination und Terror

U-Boote des Zweiten Weltkrieges rufen eine Vielzahl von Emotionen hervor - Der SEEHUND steht im Zentrum des neuen Ausstellungsbereichs

Die Ambivalenz des Themas erfordert einen ebenso sensiblen wie differenzierten Umgang mit den Quellen und eine ausgewogene Darstellung. So soll innerhalb dieser neuen Ausstellungseinheit die komplexe Technik für die Unterwasserfahrt und für den Kriegseinsatz konstruierter Fahrzeuge veranschaulicht werden.

Im Zentrum des Ausstellungsbereiches steht das Kleinst-U-Boot Typ XXVIIB/127 SEEHUND. Dabei handelt es sich um eines der drei 1969 im Westhafen von Wilhelmshaven geborgenen Exemplare, die dort im Frühjahr 1945 von Angehörigen der Kriegsmarine selbst versenkt worden waren. Fundort und Ausstattung des Bootes legen den Schluss nahe, dass das Boot nicht im Fronteinsatz verwendet worden ist, sondern nach der Fertigung (auf einer noch unbekannten Werft) und Anlieferung gerade erst ausgerüstet werden sollte. Nach der Bergung wurde der SEEHUND in den 1970er Jahren für die Ausstellung im DSM bei der Firma Seebeck in Bremerhaven restauriert, wobei so gut wie keine originalen Konstruktionsunterlagen vorlagen. Eine sichtbare Folge davon ist die etwas zu hoch geratene Turmverkleidung des Klein-U-Boots. Zudem wurden Fenster in die Außenhaut eingebaut, damit die Besucher:innen in den SEEHUND hineinschauen und sich einen Eindruck von den beengten Verhältnissen und Belastungen für die Besatzungen machen konnten. Der Druck auf den Besatzungen stand also im Vordergrund der musealen Deutung, während andere Aspekte und Akteure des U-Bootkriegs weniger Beachtung geschenkt wurde. Auch als Exponat erzählt SEEHUND also eine Geschichte, die Aufschluss über vergangene Deutungen des U-Bootkrieges geben kann.
 

.svgNavPlus { fill: #002c50; } .svgFacebook { fill: #002c50; } .svgYoutube { fill: #002c50; } .svgInstagram { fill: #002c50; } .svgLeibnizLogo { fill: #002c50; } .svgWatch { fill: #002c50; } .svgPin { fill: #002c50; } .svgLetter { fill: #002c50; } Universität Bremen