Digitale Erfassung von Sammlungsobjekten: Ein Vergleich kostengünstiger und High-End- Technologien am Beispiel der Sammlung des DSM
Titel der Dissertation: „Schwierige Digitalisierung: Materialität des digitalen Objekts“
In diesem Forschungsprojekt wird untersucht, wie Museen und Kultureinrichtungen auch mit begrenztem Budget hochwertige 3D-Modelle ihrer Objekte erstellen können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Nassholz, das aufgrund seiner teils instabilen Oberfläche besondere Anforderungen an die Digitalisierung stellt. Als Untersuchungsobjekte dienen die Bremer Kogge (konserviertes Nassholz), die Weserlastkähne (unkonserviertes Nassholz) sowie ein Schiffsmodell als hochaufgelöster Vergleichsstandard.
Kernziel ist es, verschiedene kostengünstige 3D-Erfassungsmethoden – etwa Photogrammetrie unter Einsatz kostenloser Softwarelösungen, einer DSLR-Kamera sowie Smartphones– zu evaluieren und mit High-End-Technologien zu vergleichen. Ergänzend kommen unterschiedliche Smartphone-Apps sowie ein 3D-Handscanner zum Einsatz. Das hochpräzise digitalisierte Schiffsmodell dient dabei als Referenz, um die Genauigkeit, Texturqualität und den Erfassungsaufwand direkt gegenüberzustellen.
Besonderes Augenmerk liegt auf den Vorteilen, welche eine detaillierte digitale Dokumentation für Konservierung und Restaurierung bietet – beispielsweise durch eine präzise Schadenskartierung, bei der Veränderungen im Material über längere Zeit verfolgt werden können. Darüber hinaus sollen die erstellten 3D-Modelle für museale Vermittlungszwecke genutzt werden, etwa für Online-Angebote, virtuelle Ausstellungen oder die langfristige Archivierung kulturell bedeutender Objekte.
Letztlich soll durch den systematischen Vergleich von kostengünstigen und hochpreisigen Verfahren ein praxisnaher Leitfaden entstehen, an dem sich insbesondere kleinere Institutionen orientieren können. Langfristig trägt dieses Forschungsvorhaben damit zur Entwicklung innovativer und nachhaltiger Strategien für den Erhalt unseres kulturellen Erbes bei.
