Was bleibt, wenn Du gehst? – Theateraufführung in der Kogge-Halle
Theateraufführung / Freitag, 3.5.2024 / 19 Uhr / Kogge-Halle
Die Kogge-Halle verwandelt sich vom 2. bis 4. Mai in eine Theaterbühne. 30 Darstellende suchen dort eine szenische Antwort auf die Frage „Was bleibt, wenn Du gehst?“. Das Theater-Tanzprojekt hat sich den Raum rund um die Kogge für das neue Stück ausgesucht, ließ sich unter anderem vom mittelalterlichen Handelsschiff inspirieren und bezieht es ebenso, wie den Aufbau der Ausstellung auf drei Ebenen, unmittelbar in die Aufführung mit ein.
Der Jüngste hat sich eine Mini-Hauptrolle ausgesucht: Robin könnte gut als Museumsguide im DSM anheuern, mit so viel authentischer Begeisterung vermarktet der Siebenjährige das mittelalterliche Wrack der Kogge aus dem Jahr 1380. „Er war so fasziniert von dem alten Schiff und hat sich gewünscht, während des Stücks etwas darüber erzählen zu dürfen“, sagt Claudia Hanfgarn, Tanzpädagogin und Choreografin.
Diese Begebenheit beschreibt gut das Besondere am generationenübergreifenden Theater-Tanzprojekt: Es gibt keine feste Bühne, kein fertig geschriebenes Stück im Vorfeld. Der Stoff entsteht auf dem Weg in Richtung Premiere. Die 30 Darstellenden sind Laien im Alter zwischen sieben und 83 Jahren aus Bremerhaven, Bremen und dem Umland. „Wir suchen immer besondere Orte und lassen uns dort für die Stücke inspirieren. Wir bewegen uns mit der Stadt“, erklärt die Theater- und Tanzpädagogin Alex Gesch. Es sei ein ganz besonderer Prozess, Theater zu machen, der sich jedes Jahr wieder ändere. Für die aktuelle Aufführung hat sich das Team die Kogge-Halle ausgesucht. Seit Dezember gehen die Teilnehmenden auf Tuchfühlung mit dem Haus, der Kogge und ließen sich von der Fragestellung „Was bleibt, wenn Du gehst?“ für ein Stück inspirieren, das sie vom 2. bis 4. Mai zur Aufführung bringen.
Die Fragestellung ergab sich im vergangenen Jahr, als das Theater-Tanzprojekt im Historischen Museum gastierte. „Ein Museum ist der perfekte Ort für Hinterlassenschaften, es ist ein Haus voller Erinnerungen“, meint Martin Kemner, der ebenfalls zum Leitungsteam gehört. Gemeinsam mit den immer wieder neuen Teilnehmenden arbeitete das Ensemble im Haus und näherte sich Woche für Woche dem Thema Vergänglichkeit. Das entstandene Stück ist ein Gemeinschaftswerk, an dem bis zum letzten Moment gefeilt wird. Die Mitwirkenden tanzen und spielen auf allen drei Ebenen des Gebäudes. Teils allein, teils in Gruppen tragen sie eigene Kurzgedichte vor oder stellen kleine Szenen dar, die sie anhand eigener Texte zum Thema erarbeitet haben.
Das auf 60 Personen begrenzte Publikum bewegt sich in mehreren beim Einlass festgelegten Kleingruppen durchs DSM. Alle Anwesenden sind sowohl Museumsgäste als auch Teil des Geschehens. „Es ist kein Theater im klassischen Sinn. Es geht um Kreativität und vor allem um das Zwischenmenschliche. Bei uns kommen Menschen zusammen, die sich sonst im Alltag nicht begegnen würden“, sagt der Schauspieler und Medienpädagoge Kemner. Das generationsübergreifende Theater-Tanzprojekt wird vom Präventionsrat Bremerhaven gefördert.
Wer das Ergebnis sehen möchte, hat vom 2. bis 4. Mai jeweils 19 Uhr die Chance dazu in der Kogge-Halle. Karten müssen bis 26. April, 12 Uhr, reserviert werden unter besucherservice@dsm.museum. Sie kosten 6 Euro, ermäßigt 3 Euro. Der Einlass zu den Vorstellungen beginnt jeweils um 18.40 Uhr.